Die Wunderkammer

Beginnend in der Zeit der Renaissance kam ein großes Interesse an der Einrichtung von Naturalien- und Artificialien-Sammlungen auf, die in sogenannten Wunderkammern (später Kunstkammern) aufbewahrt, geordnet und bestaunt wurden.

Der Begriff Wunderkammer geht zum einen auf den Begriff „Wunder der Natur“, also die von Gott gemachte Schöpfung zurück, als auch darauf, dass die BesucherInnen sich über die seltenen Objekte wunderten und ins Staunen gerieten. Auf diese Weise wurde die Neugierde an dem, was hinter den Objekten steht, geweckt. Eine angegliederte Bibliothek und verschiedene Vermittlungsprogramme ermöglichten es tiefer in die Objekte einzusteigen, deren Aufkommen, Funktionsweise, Bedeutung und Geschichte zu ergründen.

Die Einrichtung einer Wunderkammer ermöglichte es zum einen, die kostbaren Exponate zu lagern und die Sammlungen zu verwalten, aber auch den Makrokosmos durch einen Mikrokosmos darzustellen. Also Komplexität anschaulich zu präsentieren und über die Objekte nicht nur ins Staunen, sondern auch ins Gespräch zu kommen.

Wunderkammern können als die Vorläuferinstitutionen von Museen gesehen werden die, getragen von privater Sammelleidenschaft eine Art Volksbildung ermöglichten. Berühmte Wunderkammern gibt es u.a. in Wien, Stuttgart, Halle/Saale und Berlin.