„Begreifen“ im Anti-Museum

Nachdem eine Wunderkammer explizit kein Museum ist, die Objekte also weder bezeichnet noch eingeordnet werden, sondern nur durch eine Buchstaben- und Zahlenkombination inventarisiert, benötigt es vor allem eine Bibliothek, in welcher Materialien und Quellen zu den gesammelten Objekten zu finden sind und der erweckte Geist den Wissensdurst stillen konnte. In diesem Zusammenhang wäre besonders die Kunst- und Naturalienkammer und die riesige, an die Sammlung angeschlossene Bibliothek von August Hermann Francke in Halle/Saale zu nennen. Denn die Kunst- und Naturalienkammer war eingebettet in ein großes Waisenhaus, in dem Francke eltern- und mittellosen Kindern und Jugendlichen eine besondere Schulbildung zu Teil werden ließ.

Eine Besonderheit der Franckschen Kunst- und Naturalienkammer ist der große Apothekertisch mit dem Naturaliensetzkasten über dessen Funktion man sich lange im Unklaren war, da man die Funktionsweise des Möbels nicht einwandfrei einer eindeutigen Funktion zuordnen konnte.

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